Mit der Bahn ins Rokoko – unsere Exkursion zum Schloss Augustusburg in Brühl.

Am 24. September 2019 besuchte die Klasse 9d mit ihrer Klassen-und ihrer Geschichtslehrerin das Rokokoschloss Augustusburg in Brühl. Der Kurfürst Clemens August hatte schon 1725 den Architekten Johann Konrad Schlaun beauftragt, das Schloss zu bauen und es wurde eine prachtvolle Residenz, die schon 1984 in die UNESCO-Welterbe – Liste aufgenommen wurde. Aber nicht nur das Schloss mit seinem prachtvollen Treppenhaus, das von Balthasar Neumann geplant und umge­setzt wurde, beeindruckte die Schülerinnen und Schüler. Auch die Gärten des Schlosses mit ihren vielen Spring­brunnen vermittelten, wie die im „französischen Stil“ angelegten Gärten auch außerhalb von Frankreich die Men­schen damals erfreuten und heute immer noch erfreuen. Früher nur für die reichen Adeligen zu sehen, heute für jeden, der dort auch einfach nur spazieren gehen möchte. Der Besuch des Schlosses ist nur im Rahmen einer Führung möglich, aber die wunderschönen Gärten sind offen für alle.

Quelle:Ansichtskarte Schloss Augustusburg, Brühl

Im Schloss selber durfte leider nicht fotografiert werden, so dass man die vielen interessanten Details nicht auf dem Foto, sondern „nur“ im Kopf festhalten konnte. Die vielen prunkvoll ausgestatteten Zimmer mit ihren dekor­aktiven Tapeten und zahllosen, riesigen Wandgemälden, auf denen die Bewohner und Bewohnerinnen des Schlos­ses dargestellt waren. Männer auf der Jagd, Frauen in Kleidern, die man so eng geschnürt hatte, dass der Umfang von Kopf und Taille gleich war, und Kinder, die aussahen wie kleine Erwachsene! Geschirr, das mit vielen kleinen Käfern verziert und in einem riesigen Raum ausgestellt war, in dem sog. „Schauessen“ standfanden. Das bedeutet, dass die Adeligen unten an langen Tischen genüsslich aßen und tranken, während es für die Zuschauer, oben auf einer Galerie, nichts zu verspeisen gab. Der einzige Lohn war die Ehre, den hohen Herrschaften beim Essen zu­schauen zu dürfen. Toiletten gab es noch nicht, sondern nur Nachttöpfe, die von Dienern entleert wurden, die sich durch versteckte Gänge durchs Schloss bewegten. Es durfte ja bloß keine Begegnung zwischen den fürstlichen Be­wohnern und der Dienerschaft stattfinden. Waschen war auch nicht besonders beliebt, da man befürchtete, sich durch die Berührung mit Wasser mit tödliche Krankheiten zu infizieren. Stattdessen nahm man Unmengen von Puder und Parfüm, um unangenehmen Gerüche zu überdecken…

Quelle: Ansichtskarte SchlossAugustusburg, Brühl

Neben dieser Vielzahl von interessanten Informationen aus dem „Alltagsleben“ der damaligen Bewohner*innen des Schlosses blieb aber das schon erwähnte Treppenhaus von Balthasar Neumann das absolute Highlight des Schlosses und machte seinen Erbauer schon zu Lebzeiten zum Shootingstar. Darum war er auch bis zur Einführung des Euro im Jahr 2002 auf dem 50 DM-Schein zu sehen.

Quelle: Rundschau Online,04.07.16

Das und noch vieles mehr erfuhren die Neuntklässler*innen bei ihrer Führung durch Schloss Brühl – und wer weiß, vielleicht wird jemand von ihnen in einigen Jahren auch so berühmt, dass man sein oder ihr Bild tatsächlich auf einem Geldschein wiederfindet.

Evelyn Meessen und Eveline Donner, Oktober 2019